„Ein Mensch kann zwar tun, was er will,
aber nicht wollen, was er will“
Schopenhauer
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die ratten verlassen das sinkende schiff, titelte ich schon vor einiger zeit zu einem link, als es begann mode zu werden, das politiker ihren wählerauftrag gegen die erhöhung des persönlichen salärs hinschmeissen und die lukrativeren stellenangebote der sogenannten freien wirtschaft annehmen. manche taten es erst nach ihrer abwahl (wobei es als sicher gelten kann, dass die entsprechenden gespräche schon VOR dem politischen ausstieg gab) und somit das verharren im amt, nichts mit standvermögen und pflichterfüllung gegenüber dem stimmberechtigten zu tun hat, sonder eher als vorbereitende zukunftsicherung des eigenen lebensweges zu sehen ist.
das sollte kritisch beobachtet werden und zukünftig, so sich diese praxis weiter etabliert, mit ökonomischen notbremsen minimiert werden (zum beispiel die streichung der bezüge, ähnlich der sperrung der segnungen des arbeitsamtes für ein vierteljahr bei arbeitnehmern im falle einer selbstkündigung - da das salär der oberen politriegen etwas höher ist als ein durchschnittliches gehalt, darf die beschneidung ruhig auch etwas kräftiger ausfallen).
neu ist das phänomen der politischen selbstbehauptung außerhalb von dem, was früher mit ehre und gewissen umschrieben wurde. nur wenige (Engholm) hatten den persönlichen mut sich dem politischen fegefeuer der öffentlichen (oder was auch immer dafür verkauft wird) kritik durch ein einfaches aufgeben der position zu entziehen. manche (sein widersacher Barschel) fand man im wasser ruhend, ALLE ämter des lebens aufgegeben. nun stellt sich die frage, wie klug oder dumm das verharren in ungünstigen positionen ist (in extremsituationen, beim bergsteigen zum beispiel endet es öft tödlich, wenn der betroffene nicht auch den mut des rechtzeitigen rückstieges wahrnimmt) und sicher hat, wie vieles in unserem leben, mit der prägung und erziehung zu tun. menschen, die durch die gnade der verspäteten geburt, eher den bewährten riten des aussitzens von ihren (politischen) ziehvätern erbten, neigen zum dickfälligen schweigen, während es zu anderen zeiten durchaus zum guten ton gehörte, die verfahrene angelegenheit durch die kugel oder das gift definitiv zu klären.
nun haben wir uns ja an die moralischen ausrutscher unserer politikerInnen gewöhnt, ja psyschologisch gesehen, sind sie uns dadurch vertrauter geworden - es menschelt eben.
wenn aber das amt aber einen halbgott, ok, zumindest einen unschuldigen engel fordert, der auch mit erhobenen zeigefinger auf die missstände der zeit hinzuweisen hat und den ungerechten unter den völkern auch mal die posaunentöne lautstark ins ohr blasen sollte, dann ist die erwartungshaltung des erstaunten publikums um so größer, wenn sich der auserwählte als schäbiger schnurrer und mitnehmer herausstellt. seine fähigkeiten in der immer weiter auseinander driftenden gesellschaft zu vermitteln, scheinen sehr gering, sein können brilliert wohl mehr im wahren persönlicher vorteile, als seiner stellung zu dienen. sein verhalten offenbart in jedem falle seine untere mittelmässigkeit, sein verharrungsvermögen gleicht allerdings den verlorenen kämpfern verlorener schlachten (auch wenn der vergleich hinkt - geht es bei ihm ja nicht um tod oder leben in den stahlgewittern der weltkriege).
und nun bin ich mir nicht ganz sicher: ist es die schlichte unverfrohrenheit oder ist es die nibelungentreue, den auftrag zu erfüllen, auch wenn das eigene sein ausgelöscht wird?
das mit dieser geschichte mit viel pulverdampf und getöse von wichtigeren, viel gravierender entwicklungen und entscheidungen anderer abgelenkt werden soll, dürfte ja wohl jedem, der die hosen NICHT mit der kneifzange anzieht, klar sein...
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